Ortsbegehung an der Schleuse Hollerich mit Naturschutzverbänden zur

Stellungnahme der Fischaufstiegsanlage
und zur Rettung der Würfelnatter.

Der Abstieg ist steil

Wir befinden uns hier in einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet.

Würfelnatter (Natrix tessellata)
Die wenigen deutschen Vorkommen der Würfelnatter sind auf naturnahe Abschnitte
klimatisch begünstigter Flusstäler
beschränkt. Autochthone Vorkommen bestehen an Mosel, Nahe und Lahn, wobei an der
Nahe etwa 20 Flusskilometer
abschnittweise besiedelt sind. Die beiden anderen Bestände erstrecken sich über
wenige Flusskilometer.

Übergang zur Schleuse

Das Wasserstraßen-Neubauamt Heidelberg hat den Umbau beschrieben:

Der Standort Hollerich unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von Dausenau
und Nassau.

Das Bestandswehr ist schräg angeordnet.
Das neue Bauwerk soll gerade angeordnet werden,
da das strömungstechnisch besser
ist – das ist allerdings auch eine
besondere Herausforderung.

Außerdem gibt es einen Yachthafen, der verkleinert werden soll.
Es wird da noch
eine Anlegestelle angeordnet.

Die Besonderheit ist, dass es sich hier um ein Ausleitungskraftwerk handelt

– es wird eine bestimmte Mindestwassermenge geben, die in die Unterwasserstrecke
abgegeben werden muss.

Durch den Neubau wird Triebwasserkanal geben, der das Wasser zum Wasserkraftwerk
führt.
Fischaufstiegsanlage
– Schlitzpass, der zwischen dem Triebwasserkanal und dem
Wehrersatzneubau.

Ab einem HQ 10 wird die Fischaufstiegsanlage überströmt.

Die Zufahrtswege müssen erst geschaffen werden – Schwerlastverkehr – Brücke
wird benötigt.

Artenschutz
– Würfelnatter streng geschützt. Maßnahmenpaket.
Ersatzhabitate werden geschaffen.

Allerdings kann man diese Schlangen nicht umsetzen.
Fischauf und -abstiegsanlage in der Mitte.
Fischschutz – erforderliches Wasserpolster ist nicht gegeben.

 

 

 

 

 

 

Ein hervorragender Austausch fand statt. Gerade mit Gehrhard Kemmler, der
eigens aus Thüringen angereist war.
Er hat viele Gutachten für den DAFV (Deutscher Angelfischereiverband) erstellt
und ist heute für den Verband
Hessischer Fischer tätig. Er kennt die Gesetzeslage wie kein anderer.

Das Wehr.

 

 

 

Die Lahn steht – aber sie muss fließen.

 

 

 

 

 

 

 

Lahnkilometer 113

 

Der Rechen – er hält nur wenige Fische ab.

Das Wasser geht von dort durch eine 90 m tiefe Höhle – hin zum Kraftwerk.

Leider ist für Fische keinerlei Durchkommen in Hollerich nicht lahnaufwärts
und nicht lahnabwärts.

Das Habitat der Würfelnatter.

 

 

von links Roger Best, Dr. Rolf Götz, Winfried Klein, Frank Spengler und
Gerhard Kemmler.

 

 

 

 

Das Schleusenwärterhaus.

Hier sind Komposthaufen – da kann die Würfelnatter überwintern. Aber auch in
Felsspalten, etc.

 

Insel mit Steinen.

Das Wasserstraßenschifffahrt-Neubauamt Heidelberg plant den Ersatz-Neubau
einiger Lahnwehre
– hierzu gehört auch das Wehr Hollerich,
in diesem Bereich befindet sich  der Lebensraum der streng geschützten
Würfelnatter,

Die Schleuse.

Schleusenkanal.

 

 

v.l. Roger Best (NABU), Monika Arnold (BUND) , Gerhard Kemmler (Verband
Hessischer Fischer); Frank Spengler
(IG-Lahn), Winfried Klein (IG-Lahn), Dr. Rolf Götz (BUND)

 

Es ist sehr  schön hier – Baumaßnahmen sind hier unmöglich ohne das
Habitat und die Ruhe,
auch im Winter der Würfelnatter zu stören.

 

Boot des Wasserschifffahrtsamtes Koblenz

 

 

Ein gutes Treffen – der Austausch war wichtig – eine gemeinsame Stellungnahme
wird folgen.

Eigentlich ist jede Diskussion überflüssig, denn
die Baumaßnahmen während der Winterruhe im Bereich des Wehres Hollerich an der
Lahn, wie sie vor kurzer Zeit stattgefunden haben
(Probebohrungen etc.), nach § 44 BNatschG und Artikel 12 Anhang 4 der Habitat
Richtlinie zum Schutz der Würfelnatter sind  strengstens verboten.

Umsiedlungsmaßnahmen der Würfelnatter nach Friedrichssegen waren nicht zulässig
und sind auch komplett gescheitert.

Artikel 12 FFH-RL verbietet das alles komplett.