Die Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft Lahn – IG-Lahn fand in
diesem Jahr im
Schützenhaus in Aumenau statt.

Die Kassenprüfung ist noch in vollem Gange – Kassiererin Anke Gronau
mit den Kassenprüfern
Bernd Meerkamp (ASV Katzenfurt)  und Carsten Krause (ASV Wetzlar)

 

Der erste Vorsitzende Winfried Klein begrüßte die Mitglieder, dankte für ihr
Kommen.

Er wies noch einmal auf die hervorragende Arbeit der IG-Lahn mit ihren
Lachswarten hin, die in Aumenau eine Brut- und
Aufzuchtsstation aufgebaut haben. In die Lahn wurden Junglachse ausgesetzt
bis heute sind 125 große laichbereite Lachse
an die Lahnmündung zurückgekehrt. Diese wurden nach Aumenau gebracht und
gestreift. Die Eier wurden ausgebrütet und
die Brütlinge in großen Rundbecken zu Smolts  von 12-16cm Größe
herangezogen. Sie wurden in die Dill, Weil und in die Lahn ausgesetzt.
Von dort wanderten sie nach grönland und kamen nach drei bis fünf Jahren zurück.
Mehrere tausend Lachse kamen zurück,
konnten aber nicht in die Lahn einwandern, keine der vielversprechenden
Maßnahmen umgesetzt haben.

Die IG-Lahn hat ihre Aufgabe hervorragend gemeistert. Hätten die Behörden
auch so fristgerecht gearbeitet, wäre der Lachsbesat
ein voller Erfolg geworden
Die in Aumenau von der IG-Lahn erbaute Lachs-Erbrütungs- und Aufzucht- und
Hälteranlage haben wir in diesem Jahr zurückgebaut.
Die IG-LAhn bleibt aber an diesem Thema dran, wobei wir die Besatzlachse dann
von der Lachszucht an  der Haspetalsperre
erhalten können – von Dietmar Fritzlaff und seinen Kollegen.

Die Lahn darf nicht Bundeswasserstraße bleiben und sie muss wieder fließen –
nur so ist die Möglichkeit, Mikroschadstoffe und PFAS
wieder durch die Selbstreinigung des Wassers weggeschwemmt werden. Ebenso der
durch erhöhte Niederschläge eingebrachte
Dünger, Gülle und Pflanzenschutzmittel.

Abordnung vom SV Oberlahn Jörg Baumann, Matthias Zenkert und Jens Erik Spieß

 

Frank Spengler konnte bei seinem Jahresrückblick von einer  Menge
geleisteter Arbeit berichten.

Nach dem Quappenbesatz an der unteren Lahn im Dezember 2023 wurden im Januar
2024 Quappen in der Dill
besetzt,

 

Dann besuchten wir die 20. Fachtagung – Fischarten- und Gewässerökologie

Im April gab es leider einen großen Schaden in der Emsbach.

Viele Nasen sind gestorben.

Winfried Klein und Frank Spengler sicherten Beweise und auch Wasserproben.

Dann haben wir Wasserproben auch weiter oben aus der Emsbach entnommen – von
Niederselters bis eben Eschhofen-Mühlen,
um zu sehen, ob die Verunreinigung auch weiter oben schon gegeben war. Dem war
nicht so.

Im April haben wir die Mitgliederversammlung des Verbandes Hessischer Fischer in
Ranstadt/Ober-Mockstadt
besucht.

Im Mai besuchten wir in Sterzhausen das EU-Lifeprojekt zur Stützung von Äsche
und Nase

Dr. Dirk Hübner – Geschäftsleitung und Projektleitung – Bürogemeinschaft für
fisch- und gewässerökologische Studien Marburg.

Die Elzbach bei Monreal – auch hier ein großer Umweltschaden – Wasserproben.

Im Juni waren wir dann bei der Gerichtsverhandlung – Oberlandesgericht Koblenz

Interessant, mit welchen Argumenten die Klage abgeschmettert wurden.

Im Juni besuchten wir die JHV des SAV Limburg.

Im Juli besuchten wir für die Anhörung beim RP das Wasserkraftwerk in
Kirschhofen.

 

Im Oktober waren wir dann beim RP-Gießen zur Anhörung zum
Antrag Elikraft AG Borken auf wasserrechtliche Zulassung der Bewilligung einer
neuen Gewässerbenutzung
zum Weiterbetrieb der Wasserkraftanlage Kirschhofen nach § 8 WHG i.v. mit §§
11ff WHG für die Dauer von 30 Jahren.
Dort haben wir und der NABU Landesverband Hessen unsere Forderungen vorgetragen.

Im August gab es eine Ortsbegehung an der Schleuse Hollerich mit
Naturschutzverbänden
zur Stellungnahme der Fischaufstiegsanlage und zur Rettung der Würfelnatter.

 

Im September besuchten wir das Fischerfest des FSV Oberlahn.

Dann haben wir uns mehrfach um den Rückbau der Lachsaufzuchtsanlage in
Aumenau gekümmert.

Dann besuchten wir den Bachpatentag in Wierschem in der Vordereifel.
Thema war en Auen, Feuchtwiesen – gut für die Artenvielfalt, den Klimaschutz und
den Hochwasserschutz.
Bachpaten berichteten von der Renaturierung des Sevenicher Tals.
Jutta Paulus – Mitglied im EU-Parlament hielt einen Vortrag über  ‚Das neue
EU Nature RestorationLaw‘
Dr. Holger Schindler – Pro Limno erklärte den Synergieeffekt  – Naturschutz
und Wasserrückhalt

Ebenso besuchten wir das Fischerfest des SAV Limburg

Im November waren wir beim Monitoring der Quappen im Mühlbach bei Nassau
dabei.

 

Mitglieder vom ASV Wetzlar, ASV Lahnau und ASV Aßlar

Vorstand der IG-Lahn v.l. Lukas Mank, Sascha Gronau, Anke Gronau, Frank
Spengler, Winfried Klein, Frank Plettenberg.

Die Lahn voll gewässerfeindlichen Braunalgen im späten Frühjahr in Villmar.
Hinzu kommen zu hohe Nährstoffwerte im Wasser, die meistens bei Regenereignissen
aus den Flächen in die Lahn eingeschwemmt
werden und im Lahnwasser zur einer Massenalgenbildung (Braunalgen) führen.
Bei der Assimilation reichern die Algen am Tage das Wasser übermäßig mit
Sauerstoff bis 180% Übersättigung an,
während in der Nacht die Algen den Sauerstoff selbst wieder einatmen
(Dissimilation) und bis Morgens auf 0 bis 10% vermindern,
sodass alle Kiemenatmer Atemprobleme haben. Bei der Assimilation am Tag
entweicht dem Wasser z.B beider Photosynthese Kohlensäure,
sodass das Wasser alkalisch wird und der pH-Wert oft bis >pH 10 ansteigt. Durch
den hohen pH-Wert wird dann auch noch im Wasser
befindliches, harmloses Ammonium zu 80% in hochgiftiges Ammoniak umgewandelt,
welches schon bei 0,2 mg im Liter Fische tötet.

Winfried Klein war es noch ein besonderes Anliegen,  alle Vereine zu
bitten die Gewässer zu beobachten
und bei Veränderungen sofort anzurufen. Das sollte auch bitte   an die
Mitglieder und andere Vereine weitergeben werden.

Insgesamt waren über 20 Mitglieder vom FSV Oberlahn, ASV Wetzlar, ASV Lahnau,
ASV Aßlar,
SAV Limburg, ASV Katzenfurt, SFV Walsdorf, ASV Edingen, SAK Diez, FV Altendiez.
gekommen.

Die Mitglieder wurden gut über die Arbeit der IG-Lahn und die neuen
Aufgabenbereiche informiert.
Anschließend fanden noch viele gute Gespräche statt.